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Lotto-Pannen beim LOTTO 6 aus 49

Die 7. Panne in der langen deutschen Lotto-Geschichte

Kein System ist unfehlbar, auch die Lottoziehungen nicht. Das hat die staatliche Lotterie am Samstag, den 11. Mai 2019, zu spüren bekommen. Das Team um Moderatorin Miriam Hannah reagierte professionell und konnte den Fehler binnen Minuten beheben. Dabei handelt es sich nicht um einen Einzelfall. In all den Jahrzehnten der deutschen Staatslotterie kam es immer wieder zu Pannen.

Technischer Fehler bei der Ziehung des Samstagslottos

Nach gut sechs Jahren ohne nennenswerte Probleme ist es im Mai bei der Lottoziehung wieder zu einer echten Panne gekommen. Am Samstag, den 11. Mai 2019, konnte die gesamte Republik im Livestream beobachten, wie die Lottoziehungsmaschine versagte.

Zunächst verlief alles wie im Handbuch. Die Moderatorin Miriam Hannah begann die Ziehung mit einer kurzen Einleitung und gab das Startsignal für die Maschine. Die 49 Kugeln rollten durch die Trommel und wurden ganz normal ausgewählt. In der ersten Kammer landete die Kugel mit der Nummer 10, in der zweiten Kammer die Nummer 15, in der dritten Kammer wurde die Nummer 47 bestätigt und in die vierte Kammer kullerte die Kugel mit der Nummer 25.

 Hier kam es nun zum entscheidenden Fehler. Statt die Kammer zu wechseln blieb die Schiene auf Kammer vier gerichtet, sodass die fünfte Kugel mit der Nummer 1 auf der vierten Kugel landete. Dies ist im Regelwerk nicht vorgesehen, weswegen die fünfte Kugel als ungültig erklärt wurde. Um einen weiteren Fauxpas zu vermeiden, wechselte man die Ziehungsmaschine.

Das Team um Miriam Hannah reagierte souverän und fast schon amüsiert. Schnell wurde der Ziehungsleiter herangeholt, der die weiteren Abläufe erklärte. So behielten die ersten gezogenen vier Kugeln ihre Gültigkeit. Binnen weniger Minuten wurde von einem Techniker das Ersatzgerät bereit gemacht und mit 45 Kugeln neu bestückt. Die gezogenen Zahlen wurden natürlich nicht in die Ersatztrommel geworfen, während die als ungültig erklärte Nummer 1 wieder ihre Kreise in der Lottoziehungsmaschine drehte.

Miriam Hannah machte das beste aus der Situation und witzelte: „Ich habe mich eigentlich immer darauf gefreut, weil Sie dann sehen, dass alles echt ist und Sie sehen, was hier los ist, wenn es mal nicht klappt. Endlich sieht man mal das ganze Ziehungsteam in seiner ganzen Pracht." Danach wurden auch schon die beiden letzten Kugeln gezogen, wodurch die Zahlen mit 10, 15, 47, 25, 42 und 31 feststanden.

Pannen gibt es immer wieder

Lotto ist ein Glücksspiel und basiert ausschließlich auf Wahrscheinlichkeiten. Je häufiger man spielt, desto größer ist die Gewinnwahrscheinlichkeit. Dabei gelten die gleichen Voraussetzungen für alle Spieler, egal ob der Lottoschein am Kiosk nebenan abgegeben wird oder die Kreuzchen online platziert werden.

Zu den potenziellen Ausgängen einer Lottoziehung gehören nicht nur die gezogenen Zahlen und all die Menschen, die sich über ihren Sieg freuen, sondern eben auch die Pannen. Es ist durchaus verständlich, dass sich mit der Anzahl der einzelnen Ziehungen auch alle Jahre wieder ein Fauxpas in die Prozedur hineinschleicht. Der Fall aus dem vergangenen Mai reiht sich als siebte nennenswerte Panne in die Geschichte der Ziehungen der deutschen Staatslotterie ein:

- Lottoziehungsmaschine gibt die Kugel nicht frei

Bei einer Ziehung des Mittwochslottos im Mai 1984, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen wurde, wollte der Glaskörper, durch welchen die Kugeln mithilfe von Luftdruck geblasen werden, diese nicht freigeben. Die Pneumatik der Maschine war defekt und ein funktionierender Ersatz stand nicht bereit. Das Programm lief weiter und erst nach einigen Stunden wurden die Gewinnzahlen bekannt gegeben.

- Die Zerbrechlichkeit des Glücks

Bei der Ziehung für das Spiel 77 im Februar 1999 war schon fast alles in trockenen Tüchern. Bis auf die letzte Kugel waren alle Zahlen gezogen. Als etztes fiel nun die Nummer 9. Doch kurz bevor gezogen , zerbrach die Kugel mit der Nummer 6 in der Lostrommel. Es wurde bestimmt, dass die vorherigen Zahlen gültig seien und nur die letzte Kugel erneut gezogen werden müsse. Die Nummer 9 fiel wieder in den Mischbehälter und auch eine neue Nummer 6 gesellte sich hinzu. Statt der 9 wurde dieses Mal die Nummer 8 gezogen, was natürlich für Unmut bei all jenen , die sich schon über die Ziehung der 9 gefreut hatten.

- Lostrommel gibt den Geist auf

Im Juli 2002 musste eine Ziehung des Mittwochslotto abgebrochen werden. Nachdem drei Kugeln wie gewohnt gezogen , . Ähnlich wie bei der Panne im vergangenen Mai, wurde die Ziehung mit einer Ersatzmaschine fortgesetzt. Die restlichen Kugeln konnten ohne weitere Probleme ermittelt werden.

- Der Fall der 20 verschollenen Kugeln

Keine zwei Monate nach der Panne Mittwochslotto im Juli 2002 der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) ein ungeheures Malheur. Bei Dreharbeiten zu einem Film wurden aus ästhetischen Gründen die normalen Kugeln der Lottoziehungsmaschine gegen andere ausgetauscht. Nach den Dreharbeiten wurden die Filmkugeln wieder aus der Maschine herausgenommen und die Trommel wurde mit den gültigen Kugeln der NKL bestückt. Die Mitarbeiter, die dafür verantwortlich , vergaßen jedoch 20 der insgesamt 80 Kugeln im Tresor. Vom 12. Juli bis 6. September fiel das Fehlen der Kugeln niemandem auf. Nach Angaben der NKL ist dadurch niemandem Leid entstanden und die jeweiligen Gewinne wurden im Nachhinein öffentlich und unter staatlicher Aufsicht nachgezogen.

- Verkündung der falschen Zusatzzahl

Bei der Ziehung des Samstagslotto am 30. Juli 2005 verlief alles nach Plan. Die Maschine funktionierte tadellos und spuckte eine nach der anderen Kugeln aus. Die Zusatzzahl war die Nummer 18. Als zum Schluss noch mal alle Zahlen der Reihe nach von der Moderatorin Franziska Reichenbacher genannt , sie die 8 statt der 18 als Zusatzzahl . Auch bei der Einblendung der Gewinnzahlen erschien die Nummer 8 als Zusatzzahl. Aufgrund der Unsicherheit verzichtete die Tagesschau im Anschluss auf die Nennung der Lottozahlen. Das ZDF Heute Journal dann sogar die Gewinnzahlen der Vorwoche . Der Grund für die Panne Computerproblem. Das System, welches automatisch die Zahlen erfasst und weitergibt, war ausgefallen, weswegen die Regie die Zahlen manuell eingeben musste.

- Für 22 Minuten im Lotto gewonnen

Am 3. April 2013 musste wegen einer Panne eine komplette Ziehung nachgeholt werden. Bei der Mittwochsziehung schien zunächst alles glatt zu laufen und die Gewinnzahlen wurden gezogen und verkündet. Erst im Nachhinein war den Verantwortlichen aufgefallen, dass zwei Kugeln stecken blieben und dadurch nicht gezogen werden konnten. 22 Minuten nach der Verkündung der Lottozahlen wurden diese für ungültig erklärt und die gesamte Ziehung musste wiederholt werden. Für einen Zuschauer war dieser Abend besonders bitter, da bei der ungültigen Ziehung seine Zahlen gezogen worden waren. Sein scheinbar unfassbares Glück hielt nur für läppische 22 Minuten.